Sie sind hier:

Teile

Allgemein:

Startseite


ABSOLUT KEINE NENNENSWERTE MODELLPFLEGE

Eigentlich völlig unverständlich, dass BMW am 3-Zylinder fast keinerlei Modellpflege betrieben hat. Kleiner, leichter und vor allem vibrationsärmer als der 4-Zylinder hatte er doch unübersehbare Vorteile. Die später am 4-Zylinder erprobte 4-Ventil-Technik hätte ihm sicherlich genügend Elan eingehaucht. Auch eine aufwendige Entkopplung des Motors, wie bei der nachfolgenden K1200, wäre Dank geringerer Vibrationen nicht nötig gewesen. Zum Schluss noch ein paar Handgriffe an Fahrwerk und Verkleidung und die K75 hätte sich sicherlich wieder hervorragend verkauft.



AUS ALT MACHT NEU . . . . .

Da aber keine dieser Maßnahmen von BMW verwirklicht wurde, musste im Rahmen der Möglichkeiten selbst Hand angelegt werden. Als erstes wurde das viel zu schwammige Fahrwerk geändert. Vorne 3 cm tiefer und hinten das original BMW Sportfederbein mit getrennt einstellbarer Zug- und Druckstufe. Die Tieferlegung vorne hatte auch einen kleinen Schönheitseffekt. Das Vorderrad taucht ein wenig mehr in die Verkleidung ein und die Maschine wirkt dadurch nicht mehr so hochhackig.

Das Fahrverhalten ist durch die Fahrwerksänderung um Klassen besser geworden.
Auch das typische Aufpendeln in schnell gefahrenen, langen Kurven verschwand völlig.
Nach einigen Anpassungsarbeiten von Kardan und Ständer passte auch endlich die breitere Felge der K1100RS. Das Design der Felge ist identisch mit dem Original, nur halt ein wenig breiter. Die schmale Bereifung flog raus und Reifen der Dimension 160/60 in zeitgemäßer Radialbauweise kam zum Einsatz. Fahrwerk und Reifen harmonierten so gut miteinander, dass die alten Gummifußrasten in schnell gefahrenen Kurven immer häufiger aufsetzten. Eine BMW Sportfußrastenanlage, komplett aus Alu, löste das Problem.
Als nächstes kam die Bremsanlage dran. Da die alten, starr gelagerten Bremsscheiben, ständig zum Rubbeln neigten, wurden diese durch schwimmend gelagerte Scheiben ersetzt. Kurzzeitig wurden diese Scheiben von BMW im K75 Zuberhörkatalog angeboten. Hinten kam die optisch gleiche Bremsscheibe der K1100 zum Einsatz. Dank Baukastensystem kein Problem. Passend dazu wurden vorne die 4-Kolben Zangen der K1100 montiert.
Das i-Tüpfelchen brachten Stahlflexleitungen vorne und hinten.
Neben ergonomischen Anpassungen von Sitzbank und Lenker kamen auch reine Schönheitsmaßnahmen zum Einsatz. Der alte Tankdeckel, Öleinfüllschraube usw. wurden durch neue aus gebürstetem Alu ersetzt.
Zum Schluss sollte die Auspuffanlage dran glauben. Die alte dreieckige, nicht jedermanns Sache, musste raus. Eine neue mußte her. Gar nicht so einfach, wo doch rein gar kein Hersteller auch nur irgend eine Anlage für eine K75 anbietet.



ZUM EINSATZ KAM EIN AUSPUFF VON B.O.S.

Eigentlich für eine 750er GSX gebaut, passte dieser, aus poliertem Edelstahl, herrlich zum Charakter der Maschine. Nach einigen Anpassungsarbeiten war der Auspuff montiert. Leicht hochgezogen und eng anliegend sieht dieser nicht nur besser aus, sondern bringt den sonst so friedlichen, aber doch eigentümlichen Sound des
3-Zylinders faszinierend zur Geltung.

ZUM GUTEN SCHLUSS GAB DER TÜV NOCH AUF ALLES SEINEN SEGEN

Beste Laune, super Wetter, ein wenig Glück und vielleicht noch die ordentliche Ausführung der Umbauten führten schliesslich dazu, dass der TÜV auf alles seinen Segen gab.

Letztendlich ist der moderate Umbau nahe am Original geblieben, schließlich kamen fast nur Teile der späteren K1100 oder vom damaligen BMW Zubehörkatalog zum Einsatz.
Doch das Entstehungsalter der K75 ist kaum noch zu bemerken und das Fahrverhalten des ohnehin schon sehr handlichen Motorrades wurde um ein Wesentliches verbessert, so dass die Kurvenhatz auf engen Landstrassen auch heute noch ein reines Vergnügen ist.